Die Macht der Gedanken Teil 1: Unbewußtes Denken

von Kristin Herberg

Unser Denken spielt eine wichtige Rolle in der Gestaltung unseres Lebens.

Und wirkt somit auch auf unsere Gesundheit. Das ist eine Erfahrung, die ich sowohl in meiner Praxistätigkeit, als auch in meinem Leben gemacht habe.

 

Zunächst möchte ich kurz zwischen zwei Gedankenformen unterscheiden. Zum Einen gibt es die praktischen, schöpferischen und nützlichen Gedanken, die uns dabei helfen unseren Alltag zu gestalten und vorauszuplanen. Und zum Anderen gibt es unbewusste Gedanken. Hierzu gehören beispielsweise unsere Tagträume, Grübeleien, urteilende und abwertende Gedanken über uns selbst, andere Menschen oder bestimmte Situationen. Im Folgenden geht es um die unbewussten Gedanken.

 

Unser Unterbewußtsein ist wie ein Speicher, der seit Beginn unseres Lebens ständig gefüllt wird mit Erfahrungen. Je intensiver und je schmerzlicher eine Erfahrung war, desto stärker und tiefer wird der Eindruck dieser Erfahrung unbewußt abgespeichert. Unser Gehirn hat das, was wir sahen, hörten und erlebten, als richtig und wichtig im Unbewußten eingraviert - ganz egal, ob die Information zutreffend oder unzutreffend, gesund oder ungesund, hilfreich oder schädlich war.

Und durch diese Erfahrungen werden Programme in uns angelegt, die Gefühls- und Verhaltensmuster in uns auslösen.

 

Das Unterbewußtsein hat eine solche Macht, dass es Reaktionen hervorruft, sobald ein bestimmter Knopf bei uns gedrückt wird - dann spult es die hierfür angelegten Gefühls- und Verhaltensprogramme ab. Und da es eine menschliche Reaktion ist, alles zu etikettieren und zu "überdenken". Beginnen die Gedanken zu rasen, und führen mitunter auch zu Worten oder einer Handlung.

 

Man könnte sagen, daß unsere Gedanken bestimmte Einstellungen, Glaubenssätze und Verhaltensmuster sogar noch Untermauern, und somit verstärken. Es ist nur leider so, daß uns unbewußte Gedanken schaden können - sowohl körperlich wie emotional.

(Mehr dazu im zweiten Teil meiner Serie: Die Macht der Gedanken)

Typische Gedanken, bzw. Glauenssätze hinter den Gedanken sind z.B.:

 

 

Ich bin nichts wert.
Es hat sowieso alles keinen Sinn.
Mein Leben ist verpfuscht.

Ich werde zusammenbrechen.
Keiner mag mich.

Ich werde mich lächerlich machen.

Es wird etwas Schreckliches passieren.

oder

 

Warum hat er den neuen Mercedes, und ich nicht.

Es ist ungerecht, dass sie mehr Geld haben als ich.

 

aber auch

 

Ich bin schöner/klüger/ erleuchteter als sie.

 

 

"Du bist was du denkst" ist ein typischer Satz des Menschen, der so stolz ist auf seine Rationalität, und so überzeugt, das positives Denken der Schlüssel ist-und dann alles von ganz alleine läuft. Wenn es doch nur so einfach wäre....

Leider machen uns unsere eingefleischten, unbewußten Glaubenssätze hier oft einen Strich durch die Rechnung. Positives Denken ist gut, nur wird dabei übersehen,

dass Gedanken, die sich einmal in unserem Kopf festgesetzt haben, dort bleiben. Unser Gedächtnis vergisst nichts.

 

Dies bedeutet, dass wir verantwortlich mit uns und unseren Gedanken umgehen müssen.

Daher ist es wichtig zu sehen, dass Gedanken und das Denken im Allgemeinen dazu da sind, dem Leben zu dienen.

Und damit sie dem Leben dienen können, brauchen wir das Bewußtsein, das wir Gedanken haben. Aber wir sind nicht unsere Gedanken. Das Denken ist unser Werkzeug, und nicht umgekehrt. Wir müssen lernen, das die Wirklichkeit und unsere Gedanken über die Wirklichkeit nicht dasselbe sind (jedenfalls nicht in der Mehrheit).

 

Also achtsam sein. Im Hier und Jetzt leben. Und Gedanken sein lassen, was sie sind. Produkte unseres fehlbahren, verführbaren und mit subjektiven Meinungen belasteten Verstandes.

Und ganz wichtig!.... nicht sich selbst verurteilen, wenn wir merken.. "oh nein, jetzt habe ich schon wieder etwas Negatives über mich gedacht....". Denn sonst ziehen wir uns erneut runter.

Einfach akzeptieren und beobachten. Wir sind keine Maschinen, wir sind Menschen. Wir haben bis zum heutigen Tage schon ein ganzes Stück unseres Lebens hinter uns -> unsere Vergangenheit, und die hat uns geprägt.

Allerdings ist das keine Entschuldigung dafür, das wir weiter an der Vergangenheit festhalten müssen- das bringt uns nicht vorwärts.

Die Vergangenheit akzeptieren (wir können sie sowieso nicht ändern) und dann L O S L A S S E N.

Ein wichtiger Schritt hin zu mehr Bewusstsein. Und zur Achtsamkeit über unsere Gedanken.

 

 

 

 

"Werde zum Beobachter deiner Gedanken, und sie haben keine Macht mehr über dich."

 

"Du bist das Bewußtsein, in dem alles erfasst wird."

 

                                                                        -Eckhart Tolle-

 

 

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